In die Königsklasse

Was es im Wallis zu besichtigen gibt

Zahlreiche Viertausender, der größte Gletscher der Alpen, traditionsreiche Dörfer und traumhafte Wanderungen garnieren das Wallis.

Abb. Valais/Wallis Promotion, Pascal Gertschen

Bergprominenz Matterhorn

Mit einer exakt vermessenen Höhe von 4.478 Metern schrammt das Matterhorn in der Liste der Alpenviertausender mit Platz sieben zwar deutlich an den Medaillenrängen vorbei, doch das tut seinem Ruhm keinen Abbruch. Seine markante Form ist weltweit bekannt; die Umrisse prangen auf Bonbons, Schokolade, Münzen und Briefmarken. Andere Berge des Wallis sind höher – im Norden das Weisshorn (4.505 m), im Osten die Dufourspitze (4.634 m) – doch das Matterhorn wirkt magisch wie kaum ein anderer Berg der Alpen. Es schreckt die Menschen ab und zieht sie gleichzeitig an, seit der Erstbesteigung am 14. Juli 1865 durch Edward Whymper. Sechs Jahre später, im Jahr 1871, schaffte die aus Liverpool stammende Lucy Walker als erste Frau den Aufstieg. Bei ihren Bergtouren, heißt es, soll sie vor allem Champagner getrunken und Biskuitkuchen gegessen haben. Mit der Gornergratbahn, der höchsten Zahnradbahn Europas, und das seit 1898 – kann man dem Matterhorn bis auf eine Höhe von 3.089 Metern ohne alpinistische Erfahrung nahekommen. Zurück ins Tal, ins autofreie Zermatt, geht es über gut markierte Wanderwege. 

Weinwandern entlang der Rhone

Aus dem Tal der Rhone kommt eine ganze Reihe hochwertiger Weine, schon während der Römerzeit wurde hier Weinanbau betrieben. An den teils abenteuerlich steilen, terrassierten Südhängen des Rhonetals wachsen mehr als fünfzig verschiedene Rebsorten, die Weingärten erstrecken sich über mehr als 100 Kilometer und bedecken eine Fläche von ca. 5.200 Hektar. Besonders lohnenswert ist eine Tour durch ein Band von Reben zwischen Martigny und Leuk: Der »Chemin du vignoble« führt auf 66 Kilometern durch die Hügel- und Steillagen des Rhone-Ufers. Freunde von hochwertigen Weinsorten wie Chasselas, Johannisberg, Pinot Noir und Gamay erfahren einiges über deren Anbau. Die technisch einfache Tour lässt sich bequem in vier Etappen wandern, erfordert aber, aufgrund der Etappenlänge, etwas Kondition. 


»Wohin du auch gehst, gehe mit ganzem Herzen.«

Konfuzius


Zahlreiche Wasserkanäle durchziehen das Wallis (Abb. Valais/Wallis Promotion, David Carlier).

Lange Leitungen: Suonen

»Suonen« heißen die oft viele Kilometer langen Leitungen im Oberwallis. Im französischsprachigen Unterwallis tragen sie den Namen »Bisses«. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts zählt man im Wallis mehr als zweihundert dieser Wasserwege mit einer Gesamtlänge von knapp 1.800 Kilometern. Einige sind inzwischen verfallen oder haben ihren Nutzen durch den Einsatz von Bewässerungsanlagen verloren. Durch viele fließt das Wasser aufgrund von Sanierungsarbeiten noch immer (bzw. erneut). 

Mund, das Safrandorf

In dem kleinen Ort Mund wird eine Pflanze angebaut, die aus dem indischen Kaschmir stammt und ein besonders feines Gewürz liefert: Safran. Die Safranwiesen liegen unterhalb des Dorfes, sind anderthalb Hektar groß und liefern pro Jahr zwei bis vier Kilogramm des kostbaren Gewürzes, das früher mit Gold aufgewogen wurde. Der geschichtsträchtige Zehndenstadel, in dem sich ein Safran-Museum befindet, stammt aus dem Jahr 1437 und gehört zu den ältesten Holzgebäuden der Schweiz. 

Wechselnde Öffnungszeiten
Adresse: Dorf 3, 3903 Mund
Tel.: +41 79 377 68 06

Barrhörner

Als »höchster Wanderberg« der Alpen gilt das Äußere Barrhorn (3.610 m), einer von zwei Doppelgipfeln auf der östlichen Seite des Turtmanntals. Direkt daneben erhebt sich das Innere Barrhorn (3.583 m). Beide Gipfel sind ohne Hochalpinausrüstung zugänglich, von oben öffnen sich bei klarer Sicht weite Aussichten über die 4.000er-Kette der Walliser Alpen. Wer hinauf möchte, sollte mindestens zwei Tage Zeit und einiges an Kondition und alpiner Erfahrung mitbringen: Die knapp 19 km lange Tour führt durch eine steile, mit Eisenbügeln durchsetzte Felsrinne.

Schwarznasenschafe sind seit Jahrhunderten im Wallis heimisch. In den Sommermonaten kann man sie auf einzelnen Hochalpen entdecken (Abb. ©My Leukerbad AG).

Schwarznasenschafe

Auf den Walliser Hochalpen weiden im Sommer einige Schafe – und dazu ganz besondere. Die Schwarznasenschafe mit den spiralförmigen Hörnern und der schwarzen Nase sind echte Bergbewohner: robust, ausdauernd und bestens an ihren alpinen Lebensraum angepasst. 

Seit Jahrhunderten leben sie im Wallis und sind, vermutlich, ein Import aus Nordafrika um das Jahr 930 n.Chr. Typisch ist ihr dichtes Fell, auch an den Beinen. Männliche Tiere (Widder) erreichen  nicht selten ein Gewicht von über 100 Kilogramm. Wer keine Schwarznasen sichtet, kann in den Walliser Alpen zahlreiche wildlebende Tiere beobachten, zum Beispiel Gämsen, Steinböcke und Murmeltiere.


Ausflugstipps

Gletscher-Erfahrung

Eine Tour über den Feegletscher hinterlässt bleibende Eindrücke. Mit Steigeisen und Pickel steigt man, unerfahren definitiv nur mit Bergführer, am Seil gesichert den Gletscher hinauf und erreicht am Ende die Längfluh, die zu Recht den Namen »Sonnenterrasse« trägt.
Info: saas-fee.ch

In luftige Höhen

Schwindelfrei sollte man sein, denn die nach dem Hauptsponsor benannte »Charles Kuonen Fußgängerhängebrücke« misst eine Länge von stattlichen 494 Metern und spannt sich bis zu einer Höhe von 85 Metern und liegt auf dem Weg zwischen Grächen und Zermatt. Aktuell ist sie die längste Hängebrücke der Welt und eine von vielen im Wallis: Rekordverdächtige 15 Brücken überspannen das Tal der Rhone und seine Seitentäler.
Info: europaweg.ch, graechen.ch, zermatt.ch

Fürstlich übernachten

Von außen wirkt das Kulmhotel mit seiner steinernen Fassade und den beiden metallenen Kuppeln wie eine mittelalterliche Raumstation. Es befindet sich oberhalb von Zermatt, auf einer Höhe von ca. 3.100 Metern. Seine Lage bietet den Gästen einen einzigartigen Blick auf 29 Berggipfel über 4.000 Metern: das Matterhorn, den Monte Rosa, daneben den Liskamm. Einige Hundert Meter tiefer liegt der gigantische Gornergrat-Gletscher.
Info: gornergrat-kulm.ch


Den vollständigen Beileger »WALLIS – Wo die Schweiz am höchsten ist« finden Sie in der aktuellen Ausgabe 03/2019 des trekking-Magazins.


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