Gipfeltouren in den Ammergauer Alpen

Königliche Aussichten

Schon König Ludwig II. liebte die ursprüngliche Natur des Ammergebirges – heute gehören die Gipfel über dem idyllischen Graswangtal zu den Hausbergen der Münchner. Astrid Därr wanderte auf den Spuren des Märchenkönigs zu den schönsten Aussichtsgipfeln rund um Oberammergau.

Text/Bilder: Astrid Därr

Er prangt auf Postkarten und Tassen, er hängt in Gaststätten und Hütten – der »Kini« ist noch immer allgegenwärtig. Zwischen Ettal, Oberammergau und Linderhof begegnet uns das Konterfei von König Ludwig II. auf Schritt und Tritt. Die Ammergauer Alpen, etwa 90 Kilometer südlich der bayerischen Hauptstadt München,waren sein liebstes Rückzugsgebiet. »Ich kann nicht leben in dem Hauch der Grüfte, mein Atem ist die Freiheit. Wie die Alpenrose bleicht und verkümmert in der Sumpfluft, so ist für mich kein Leben als im Licht der Sonne, in dem Balsamstrom der Lüfte. Lange in der Stadt zu sein, wäre mein Tod«, schrieb er 1868 in einem Brief. Damals wie heute findet man im Ammergebirge zwischen Schloss Neuschwanstein und der Zugspitze ursprüngliche Natur mit stolzen Gipfeln, stillen Tälern, üppigen Blumenwiesen und rauschenden Wildbächen. Das größte Naturschutzgebiet Bayerns lädt zu abwechslungsreichen, ruhigen Touren ein. Über 300 Kilometer Wanderwege führen durch das Ammergebirge – von der gemütlichen Talwanderung bis zur Gipfeltour mit leichter Kletterei ist für jeden Geschmack etwas geboten. Bergbahnen existieren nur in den nördlichen Randgebieten. Im zentralen Bereich der Ammergauer Alpen gibt es keine Unterkunftshütten. Neben dem Naturerlebnis bietet die Region um Oberammergau auch bedeutende Kulturdenkmäler wie das Benediktinerkloster Ettal, die Wieskirche und Linderhof, das Lieblingsschloss des bayerischen Märchenkönigs.

Oberammergau (837 m): Weltberühmte Kulisse

Oberammergau – der Ortsname weckt Assoziationen von bayerischer Kitschkulisse und internationalem Touristenrummel. Dank der Passionsspiele, bei denen die Oberammergauer seit 1634 alle zehn Jahre die Leidensgeschichte Christis nachspielen, ist das Örtchen weltbekannt geworden. Doch trotz seiner Berühmtheit hat Oberammergau seinen natürlichen Charme behalten und wirkt weder überkandidelt noch kitschig. Die Häuser schmücken prächtige Lüftlmalereien, von perspektivischen Fresken wie am Pilatushaus (18. Jh.) bis zu Szenen aus den Märchen Hänsel und Gretel am danach benannten Gebäude in der Ettaler Straße. Die Schnitzkunst hat lange Tradition in der Region und so stehen an jeder Ecke meisterhafte Schnitzfiguren zum Verkauf. Im Ortszentrum triff man zwar auf ein paar knipsende Japaner oder Amerikaner, aber von Touristenrummel wie am Münchner Marienplatz kann keine Rede sein. Spätestens ein paar hundert Höhenmeter über Oberammergau wandert man auf stillen Pfaden und genießt den Ausblick über das Ammergau bis zum hochalpinen Wettersteinmassiv.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 05/2016.

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