Die Alpenüberquerung – Das komfortable Abenteuer

Hochalpine Naturerlebnisse, grandiose Panoramablicke, urige Dörfer und sanfte Almwiesen: Die neue Alpenüberquerung vom Tegernsee über Achensee und Zillertal nach Sterzing wurde Ende Juni 2014 offiziell eröffnet. Die beschilderte Route verläuft auf leichten bis mittelschweren Wegen durch abwechlungsreiche Alpenlandschaften in Deutschland, Österreich und Italien.

Glück muss man haben. »Die komfortable Alpenüberquerung – kurze bis mittellange Etappen, Übernachtungen in Qualitätsunterkünften«, so wird die neue Alpencross-Route auf der Website beworben. »Komfortabel« wäre es nicht gerade, wenn wir durchnässt durch den Regen stapfen müssten. Aber wir haben es gerade noch geschafft. Kurz bevor der Wolkenbruch begonnen hat, sind wir in den Bus gestiegen, der uns jetzt hinunter ins Tal fährt. Am Morgen konnten wir noch die grandiose Aussicht auf die 85 Dreitausender der Zillertaler Alpen genießen. Und jetzt freuen wir uns darauf, uns in der Sauna in unserem Hotel in Mayrhofen aufzuwärmen – und dann am Abend das sicher aufregende WM-Halbfinale der Deutschen gegen Brasilien zu verfolgen.

Perfektes Wetter zum Tourstart

Gestartet sind wir vor vier Tagen bei echtem Kaiserwetter am Tegernsee. Von Gmund aus führte uns der Tegernseer Höhenweg nach Stadt Tegernsee. Auf der fast sieben Kilometer langen Strecke genossen wir die Blicke über den Münchner »Haussee« und passierten hübsche Bauernhöfe, kleine Kapellen und schattige Bergwälder. Nach knapp zwei Stunden gönnten wir uns ein frisch gezapftes Hofbräu-Helles im Brauhaus Tegernsee. Die nächste Etappe absolvierten wir ganz bequem auf der Ruderfähre nach Rottach-Egern und staunten über die Ausdauer des Fährmanns, der seine Passagiere je nach »Verkehrsaufkommen« zwischen 20- und 40-mal täglich übersetzt.

Dann spazierten wir quer durch Rottach zur Talstation der Wallbergbahn, von wo es in insgesamt zweistündiger Wanderung entlang der Weißach und durch schöne Auwälder nach Kreuth weiterging. Nach weiterer gut einstündiger Wanderung am Fluss entlang, erreichten wir Wildbad Kreuth, wo wir uns im Biergarten beim Alten Bad erholten, kurz die Herzögliche Fischzucht anschauten und schließlich im Hotel eincheckten, wo unser Gepäck schon auf uns wartete. Am Abend entspannten wir uns bei dem souveränen Viertelfinalsieg der deutschen Nationalelf über Frankreich.
Über die Alpen für jedermann

Die Alpenüberquerung von Tegernsee über Achensee und Zillertal nach Sterzing wurde diesen Sommer neu ausgewiesen und wird von den vier Tourismusregionen gemeinsam beworben. Anders als andere Wanderungen über das europäische Gebirge ist sie bewusst für jedermann angelegt, der
einigermaßen fit im Wandern ist. Statt anspruchsvollen Klettersteigen, kräftezehrenden Tagesmärschen und Massenlagern in Berghütten setzt sie auf meist leichte bis mittelschwere Wege, Tagesetappen von höchstens 22 Kilometern und bequeme Übernachtungen in Hotels im Tal. Auch die von Hardlinern verschmähte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist auf der Strecke immer wieder vorgesehen. Nichts für Puristen – aber sicher ein interessantes Angebot für alle Wanderfans, die sich den Traum einer Alpenüberquerung erfüllen wollen, aber weder die nötige hochalpine Erfahrung noch die Zeit oder den Willen haben, sich mit hartem, sportlichem Training darauf vorzubereiten.

Entlang des Achensees

Nach der relativ langen ersten Etappe, die man aber auch bereits in Rottach oder Kreuth beenden könnte, führte uns der zweite Tag nach Achenwald. Vom Wildbad aus ging es nun erstmals richtig bergauf. Über einen Steig im Wald und einen Bergsattel erreichten wir die Blaubergalm (1.560 m), wo wir uns eine kräftige Brotzeitplatte mit Bio-Käse und Speck aus eigener Produktion gönnten und die wunderbare Aussicht in die Tiroler Alpen genossen. Ein breiter, befestigter Weg brachte uns ins Tal zurück …

Text: Sebastian Ring / Bilder: Klaus Kranebitter

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 05/2014.

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