Das Markgräfler Wiiwegli

Auf dem Rebentrip am Dreiländereck zwischen Weil am Rhein und Freiburg

Auf dem Wiiwegli, das sich auf 81 Kilometern zwischen Weil am Rhein und Freiburg durch die liebliche Landschaft schlängelt, erfährt man viel über den Weinbau in dieser Gegend. Silke Rommel und Thomas Rathay haben sich sowohl im Frühjahr als auch zur Erntezeit im Markgräflerland umgeschaut.

Text: Silke Rommel / Bilder: Thomas Rathay

Ob denn das Wiiwegli irgendetwas mit besagter Spielkonsole zu tun hat, werden wir gefragt, bevor wir unsere Rucksäcke einpacken und nach Weil am Rhein, nur ein Katzensprung von Basel entfernt, aufbrechen. Nein, wer sich auf den rund 80 Kilometer langen Weinweg zwischen Weil am Rhein und Freiburg begibt, wandert durch die sanfte, von Weinbau dominierte, Hügellandschaft des Markgräflerlands.

Die Region ist bekannt für ihren Obst- und Weinbau mit ca. 3.500 Hektar Rebanbaufläche. Wer auf dem Wiiwegli unterwegs ist, erfährt viel über den hiesigen Weinbau und den für diese Region typischen Gutedel, der mit rund 1/3 Anbaufläche neben den verschiedenen Burgundersorten die größte Rolle spielt.

Wir waren in zwei Anläufen auf dem kompletten Wiiwegli unterwegs, wollten wir doch sowohl die blühende Frühlingsperspektive als auch die fast erntereifen Trauben im Weinberg sehen. Egal für welche Jahreszeit man sich entscheidet, empfehlen wir, die verschiedenen Rebsorten nicht nur theoretisch und optisch kennen zu lernen, sondern auch die Weine der durchwanderten Weinberge im Glas zu genießen. Die zahlreichen Wirtschaften und Winzerhöfe, die direkt am Wanderweg oder den tangierten Ortschaften liegen, laden herzlich ein.

Tourenstart zwischen Reben und großstädtischer Skyline

Im historischen Teil von Weil am Rhein, am schmucken »Staplehus«, schultern wir unsere Rucksäcke und folgen dem Wandersymbol mit der roten Raute und gelber Traube. Einen Blick auf Weil von oben und das Vitra-Design-Museum, dem architektonischen Blickfang, haben wir, nachdem wir uns durch das Schrebergarten-Labyrinth gekämpft haben. Wer Freude an Design hat, dem können wir den Besuch des Museums, das mittlerweile die umfangreichste Stuhlsammlung der Welt beherbergt, vor dem Einstieg oder als Ausklang der Wanderung sehr empfehlen. Auch ein Rückblick lohnt sich, denn die Skyline von Basel beeindruckt ebenfalls mit ungewöhnlicher Architektur.

Bereits nach vier Kilometern durch Streuobstwiesen und entlang am Waldrand erreichen wir das exponiert liegende »Art-Dorf« Ötlingen, den höchstgelegenen Stadtteil Weils. Vom malerischen Ortsbild, geprägt von Fachwerkhäusern und der ungewöhnlichen Freiluft-Galerie mit Gemälden und Skulpturen, sind wir schnell verzaubert und entdecken mehr und mehr der an den Hausfassaden angebrachten Kunstwerke. Wir können uns gar nicht entscheiden, ob wir den phantastischen Ausblick auf das Rheintal von einer der Gaststätten-Terrassen genießen oder im idyllischen Innenhof beim Café Inka mit Fachwerkarrangement und kleiner Hofauslage verweilen wollen.

Die erste Etappe ist mit rund 29 Kilometern die längste auf dem Wiiwegli, und somit bleibt leider nur wenig Zeit zum Pausieren. Von Ötlingen geht es weiter auf der Straße in Richtung Binzen, hier zeigt sich uns ersmalig der (Hoch)Blauen (1.164 m), sozusagen der Hausberg des Markgräflerlands. Mit seiner intensiven blauen »Aura« ist er ziemlich einfach auszumachen und er wird uns auf der Strecke noch öfter grüßen. Hinter Binzen geht es wieder durch die Weinberge, und nach einem kurzen Anstieg läuten wir bei der Hinkelsteiner Hütte eine weitere kurze Pause ein, denn wer weiß, wann es eine weitere Gelegenheit für diesen phänomenalen Blick in die Vogesen, über die Rheinebene nach Basel und weiter in das Schweizer Jura gibt.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 01/2016.

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