Die Insel der Vielfalt

Auf den Spuren der Urkanarier auf Gran Canaria

Gran Canarias atemberaubende Landschaft ist seit 2005 UNESCO-Biosphärenreservat. Hier haben Vulkanausbrüche und Erosion tiefe Schluchten, Steilküsten, idyllische Strandbuchten, Halbwüsten im Süden und feuchtgrüne Urwälder im Norden geschaffen, die man auf zahlreichen Wanderungen erleben kann. Auch auf die frühe Besiedlungsgeschichte und die außergewöhnliche Inselkultur trifft man auf Schritt und Tritt.

Text/Bilder: Annika Müller

Es ist ein geheimnisvolles Ritual, das hier, auf einem Berggipfel im Süden Gran Canarias, abgehalten wird. Einem urkanarischen »Faycán«, einem Priester oder Schamanen, gleich, hebt Oscar Barroso einen Tonkrug in die Höhe und ruft einige Beschwörungsformeln in der Sprache der Urkanarier, von der nur wenige Ausdrücke überliefert sind, da ihre Schrift noch nicht entziffert werden konnte. Dann gießt er die Flüssigkeit, ein Gemisch aus Milch und Butter, auf den Boden, der nicht irgendein Boden ist, sondern ein heiliger, wie an den symmetrisch im Halbrund angeordneten Steinen zu erkennen ist. »Almogarén« nennen sich die Heiligtümer der Canarios, die nicht wirklich die Ureinwohner der Kanareninsel sind, sondern nordafrikanische Berberstämme, die wie die Guanchen auf Teneriffa von den Römern hier zwangsangesiedelt wurden. Auf ihre Spuren führen uns an diesem Tag mehrere kurze oder längere Wanderungen.

Oscar und sein Zwillingsbruder Javier Barroso, beide um die 60, haben gemeinsam das Unternehmen Turinka gegründet, um als Touristenführer ihre beiden Leidenschaften Wandern und Archäologie zu verbinden. Am liebsten bringen sie Gästen die frühe Siedlungsgeschichte der Insel nahe.Mit den Zwillingen (die beide blaue Augen haben, die vor Begeisterung funkeln, wenn sie über die Urkanarier sprechen) wandern wir im Tal von Temisas zu unzähligen Höhlen, in denen Urkanarier gelebt haben. »Die Höhlen sind in Wirklichkeit Blasen, die bei der vulkanischen Explosion vor 20 Millionen Jahren entstanden«, erklärt Oscar. Von den Canarios wurden sie als Behausung oder Getreidespeicher genutzt.


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Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 07/2021.

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