Trekking auf dem Westerwaldsteig

Abenteuer Natur

Aussichtsreiches Grün- und Weideland, weite Wiesen, raues Klima und natürlich Ton und Basalt – dafür steht der Westerwald. Das rechtsrheinische Mittelgebirge hält für seine Gäste allerdings noch weitaus mehr parat: Urige Mühlen, schmucke Dörfer, Klöster und natürlich den Westerwald-Steig, der alles miteinander verbindet. Klaus Herzmann hat sich mit Familie auf den Weg gemacht.

Text/Bilder: Klaus Herzmann

»O du schöner Westerwald, über deine Höhen pfeift der Wind so kalt, jedoch der kleinste Sonnenschein, dringt tief in’s Herz hinein…« – so steht es geschrieben im bekannten Westerwaldlied. »Hui! Wäller? – Allemol!« ist der typische Gruß, der die Verbundenheit mit Region und der besonderen Lebensart zeigt. Man sagt, der »Wäller« sei dickköpfig und stur – ein »Basaltkopp«. Wir trafen auf unserer Wanderung allerdings aufgeschlossene Menschen, die ihre Jahrhunderte alte Traditionen pflegen und bestens über Weg und Steg Auskunft gaben. Als Wanderparadies für den nach Ruhe suchenden Naturfreund hat sich der Fernwanderweg seit 2009 als einer der eindrucksvollsten Routen in Deutschland etabliert. Die familienfreundliche Tour hat eine Gesamtlänge von ca. 235 Kilometern und schlängelt sich über 16 Etappen durch den hessischen und hohen Westerwald, die Kroppacher Schweiz, den Niederwesterwald und den Naturpark Rhein-Westerwald bis hinunter zum Vater Rhein.

Auf los geht’s los

Das tausendjährige Herborn liegt idyllisch an der Dill und markiert den Ausgangspunkt für den Westerwald-Steig. Man sollte nicht gleich loswandern, sondern genügend Zeit einplanen, um sich den schmucken Ort etwas näher anzusehen. Und da lauert gleich zu Beginn so manche Attraktion: Das Rathaus von 1600 oder auch die berühmte Hohe Schule, die von 1584 bis 1817 Ausbildungsstätte war und heute ein Museum beherbergt. Es erzählt die Geschichte der Archäologie des Dillgebiets, zeigt historische Waffen und viele Alltagsdinge aus der Vergangenheit. Aber auch Dillenburg sollte man sich ansehen – zwar ein kleiner Abstecher, der sich aber lohnt. Allein schon wegen der Kulisse des Schlossbergs mit Wilhelmsturm. Erst dann schnüren wir unsere Wanderschuhe und schwingen uns den Rucksack auf den Rücken. Es geht bergan, recht steil, dem Forsthaus Neuhaus entgegen. Mit dem auffällig grünen »W« in der Ausschilderung fällt die Orientierung wirklich leicht und wir fühlen uns bestens geleitet. Ein Mix aus Asphalt- und Waldwegen führt uns drei an kleinen Ortschaften vorbei, über Breitscheid, dem Heisterberger Weiher der Fuchskaute entgegen.

Größtenteils führt der Steig hier über offenes Gelände und verschlungene Forstwege der höchsten Erhebung des Westerwalds entgegen. Auf 657 Metern genießen wir den einzigartigen Blick über das sanft gewellte Hochland bis hin zum Feldberg im Taunus. Aber nicht nur dafür ist dieser Ort berühmt, sondern auch wegen der heilenden Arnikapfanze, die auf den torfigen, kargen Bergwiesen prächtig gedeiht. Der Route folgend, stapfen wir bergab über eine Wiese nach Rehe, wo uns sofort das schmucke Fachwerkrathaus anblitzt. Nur wenig außerhalb liegt die Krombachtalsperre, ein Anziehungspunkt, Ferienparadies und Vogelschutzgebiet Am Ufer entlang schwenken wir nach rechts und sind wieder im Schatten spendenden Wald. Wo uns sattes Grün wieder frei gibt, liegt Rennerod in einer schönen Höhenlandschaft. Wir dürfen ein Landschaftsbild erleben, gespickt mit großen und kleinen Weihern und tiefen Schluchten. Dabei wäre hier die Holzbachschlucht zu nennen, ein Naturschutzgebiet und unberührtes Naturjuwel. Über Jahrmillionen hat sich hier der Holzbach tief in den harten Basalt eingegraben und die Schlucht geformt. Das Kontrastprogramm dazu ist der nächste Etappenstopp Westerburg, das uns bereits mit seinem schönen Schloss erwartet.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 05/2016.

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