Trekkingrucksack – Tipps für den richtigen Backpack

»Ohne Rucksack draußen am Berg fühle ich mich beinahe nackt«, sagte einst kein Geringerer als Anderl Heckmair, der berühmte Bergführer und Erstdurchsteiger der Eiger-Nordwand. So hatte er auch bei der gemütlichsten Wanderung mindestens immer seinen kleinen, liebgewonnenen Lederrucksack dabei. Und so ist es auch: Ein Rucksack kann viel mehr sein als ein Tragebeutel, bei dem man die Hände frei hat. Wie ein vertrauter Begleiter ist er stets mit von der Partie, einerlei ob wir genussvolle Stunden oder aufregende Momente in der Natur erleben. Uli Auffermann hat sich mit diesem auf einer Trekkingtour nicht wegzudenkenden Ausrüstungsgegenstand auseinander gesetzt.

In den letzten Jahrzehnten hat der Rucksack eine Renaissance erlebt. War er früher, in der so genannten schlechten Zeit, ein gängiges Transportmittel, so verschwand er doch mit dem aufkommenden Wirtschaftswunder von den Straßen und Bahnhöfen. Einzig die Bergsteiger waren allzeit auf ihren Rucksack angewiesen. Sicher können Sie sich auch gut erinnern, dass Sie in den 1960er und 1970er Jahren recht merkwürdig angeschaut wurden, wenn Sie irgendwo in einer Stadt mit Ihrem Rucksack unterwegs waren. Heute ist das wieder ganz anders. In den Sommermonaten tummeln sich etliche Leute mit riesigen Rucksäcken auf Bahnhöfen und Flugplätzen. Ebenso gehören die stylischen Daypacks zum Straßenbild moderner Großstädte. Selbst Geschäftsreisende haben die großen Vorteile des Rucksacks wiederentdeckt und benutzen häufig »Kofferrucksäcke« in einem ansprechenden Design.

Welcher Rucksack soll es sein?

Der Wahl des richtigen Rucksacks kommt eine große Bedeutung bei, denn ein schlecht sitzender, drückender und zwickender Rucksack kann eine Tour zur Tort(o)ur machen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Wählen Sie den Rucksack nicht nur nach Test und Empfehlung, sondern nach Ihrem persönlichen Wohlgefühl. Er muss sitzen wie Ihre Lieblingsjacke! Also am besten im Fachgeschäft beraten lassen und dann ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren! Dabei sollten Sie unbedingt darauf achten, Ihre in die engere Wahl gebrachten Rucksäcke mit Gewicht gepackt zu vergleichen, denn nur dann bekommen Sie ein Gefühl dafür, was Sie auf Tour erwartet. Lassen Sie sich nicht von Farben, besonderen Kleinigkeiten, Spielereien oder Chic verführen, sondern nehmen Sie als wichtigstes Kriterium den Sitz des Rucksacks. Rücken, Schultern und Nacken werden es Ihnen danken, denn Ihr Körper muss bei einer Wanderung oder gar Mehrtagestour viele Stunden den Rucksack im wahrsten Sinne des Wortes ertragen. Aber man darf schon sagen, dass die bekannten Markenrucksäcke heutzutage wahre Komfortwunder sind. Technisch ausgereift und in puncto Eigengewicht, Verarbeitung und durchdachter Details kaum noch zu toppen. Wenn man sich anschaut, mit welchen »Säcken« früher gewandert wurde, und wenn man überlegt, welche Regionen damit erforscht, welche Berge damit bestiegen wurden, sollten wir heute keinen Grund mehr zum Jammern haben ob des Gewichts auf unseren Schultern.

Der Einsatzbereich

Eines muss man vorwegschicken: den Universalrucksack gibt es nicht! Sie werden im Laufe Ihres Wander- und Trekkinglebens mehr als einen Rucksack benötigen – vor allem, weil es für die verschiedenen Einsatzbereiche auch spezielle Rucksäcke gibt. Deshalb sollten Sie vor dem Kauf eines Rucksacks so gut wie möglich eingrenzen, wie die Unternehmungen aussehen, bei denen er eingesetzt werden wird. Für den Bereich Wandern/Trekking lassen sich grob drei Kategorien unterscheiden:

  • Halbtages- oder Tageswanderungen mit bis zu ca. 5 Kilogramm Gepäck;
  • Mehrtagestouren mit bis zu ca. 10 bis 12 Kilogramm Gepäck;
  • anspruchsvolle, lange Trekkingtouren mit über 12 Kilogramm Gepäck.

Und genau für diese unterschiedlichen Unternehmungen gibt es auch optimale Rucksäcke …

Tipps vom Fachmann

Frank Funck vom Outdoor-Fachgeschäft »Walkabout« in Bochum gibt einige wichtige Kaufempfehlungen: »Bei den meisten Rucksäcken werden hauptsächlich Nylon und Polyester verarbeitet. Ripstop-Gewebe hat die Vorteile, dass es ein sehr gutes Gewichts-Stabilitäts-Verhältnis und eine Weiterreißfestigkeit aufweist, so dass der Rucksack bei Beschädigung nicht weiter einreißen kann. Nylon ist die wichtigste Faser, die zu Ripstop-Gewebe verarbeitet wird – das so genannte Ripstop-Nylon. Bei der Verarbeitung der Materialien wird der Schwerpunkt sowohl auf die Leichtigkeit als auch auf die Robustheit gesetzt. Sie sind wasserabweisend; allerdings sind vor allem die Nähte nicht wasserdicht, so dass für die meisten Trekking-Rucksäcke eine Schutzhülle unentbehrlich ist. Für die Wahl des Rucksackmaterials empfehle ich Nylon, da es im Vergleich zu Polyester das abriebfestere Gewebe ist.Wichtig ist, dass das Gewicht des Inhalts ideal verstaut wird. So sollten die schwersten Gegenstände weder zu hoch noch zu tief, sondern zwischen den Schulterblättern liegen, während der Rucksack nach außen hin leichter bepackt sein sollte. Mit der richtigen Verteilung des Gewichts kann man den idealen Schwerpunkt erreichen, um sich auch in schwierigem Gelände gut bewegen zu können. Und damit die Last nicht nur auf den Schultern liegt, sollte der Hüftgurt mittig auf den Hüftknochen aufliegen.«

Text und Bilder: Uli Auffermann

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 04/2013.

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